Grundlagen des E-Procurement

E-Procurement, oder elektronische Beschaffung, revolutioniert die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Einkaufsprozesse verwalten. In diesem umfassenden Leitfaden erfahren Sie alles, was Sie über E-Procurement wissen müssen, von den Grundlagen bis hin zu fortgeschrittenen Strategien.

eProcurement kurz zusammengefasst

E-Procurement automatisiert den Einkaufsprozess von Unternehmen, von der Bedarfsanforderung bis zur Zahlung, und integriert effizientes Lieferantenmanagement.

Durch die Digitalisierung des Beschaffungsprozesses werden Effizienz gesteigert, Kosten gesenkt und die Transparenz erhöht.

Während E-Procurement zahlreiche Vorteile bietet, sind Datensicherheit und die Integration in bestehende Systeme wichtige Herausforderungen.

E-Procurement ist eine notwendige Evolution in der Art und Weise, wie Unternehmen ihre Beschaffungsprozesse in einer zunehmend digitalisierten Welt handhaben. Dieser Artikel bietet einen tiefen Einblick in das Konzept des E-Procurements und zeigt auf, wie es die Effizienz steigert, Kosten senkt und die Supply Chain Management-Prozesse optimiert.

E-Procurement bezieht sich auf die Nutzung elektronischer Mittel, insbesondere des Internets, um den Einkaufsprozess von Waren und Dienstleistungen zu vereinfachen oder sogar zu automatisieren. Es umfasst alles von der Bedarfsanforderung bis zur Zahlungsabwicklung (siehe P2P-Prozess) und bietet eine Plattform für effizientes Lieferantenmanagement.

Der E-Procurement-Prozess

Der Prozess des E-Procurements beinhaltet verschiedene Phasen:

  1. Bedarfsanforderung: Hier wird der Bedarf an Waren und Dienstleistungen digital ermittelt und eine Anforderungsliste erstellt.
  2. Anfragephase: Gibt es keine Vorauswahl von Lieferanten, werden in der RFQ-Phase Angebote von Lieferanten eingeholt.
  3. Lieferantenmanagement: Dies umfasst die Auswahl geeigneter Lieferanten durch Analyse, Bewertung und Qualifizierung.
  4. Vertragsmanagement: In dieser Phase werden Preise, Bedingungen und Konditionen verhandelt.
  5. Bestellprozess: Die Bestellung wird elektronisch erstellt, genehmigt und überwacht.
  6. Bestätigungsprozess: In dieser Phase werden Auftragsbestätigungen erhalten, abgeglichen und verarbeitet.
  7. Terminüberwachung: Die Termine für Bestätigung und Lieferung werden kontinuierlich überwacht, um Verspätungen frühzeitig zu erkennen und automatisch anzumahnen.
  8. Zahlungsabwicklung: Automatisierte Zahlungsprozesse reduzieren den manuellen Arbeitsaufwand.
  9. Beschaffungsanalyse: Unternehmen können Daten zu ihrer Beschaffung sammeln und analysieren, um ihre Strategien kontinuierlich zu verbessern.

eProcurement mit dem Lucanaportal

Insbesonderen bei der Auftragsbestätigung, Terminüberwachung mit automatischer Mahnung und der Anfragephase, bietet das Lucanaportal Möglichkeiten zur Digitalisierung.

Arten von E-Procurement-Systemen

Es gibt verschiedene Arten von E-Procurement-Systemen, die sich in ihrer Struktur und Funktionsweise unterscheiden:

  • Geschlossene Systeme: Hier können nur zwei miteinander verbundene Unternehmen kommunizieren und Geschäfte abwickeln.
  • Halb offene Systeme: Diese nutzen oft größere Händler und bieten Kunden ein Portal zum Einkaufen an.
  • Offene Systeme: Sie sind für eine Vielzahl von Nutzern zugänglich und enthalten Kataloge verschiedener Anbieter.

Ein sehr gängiges System für eProcurement ist EDI (Electronic Data Interchange). EDI wird genutzt um Geschäftsdokumente in standardisierten Formaten zwischen Unternehmen zu teilen.

Vorteile von E-Procurement

Die Einführung von E-Procurement-Systemen bringt zahlreiche Vorteile mit sich:

  • Effizienzsteigerung: Die Automatisierung von Routineaufgaben beschleunigt den Beschaffungsprozess.
  • Kosteneinsparungen: Die digitale Abwicklung führt zu geringeren Verwaltungskosten und reduziertem Papierverbrauch.
  • Verbesserte Transparenz: Alle Prozesse sind jederzeit nachvollziehbar und kontrollierbar.
  • Umweltfreundlichkeit: Der Verzicht auf Papier schützt die Umwelt.

Herausforderungen und Risiken

Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Herausforderungen und Risiken bei der Implementierung von E-Procurement:

  • Sicherheitsaspekte: Die Gewährleistung der Datensicherheit ist entscheidend, um sensible Unternehmensinformationen zu schützen.
  • Integration in bestehende Systeme: Die Einführung von E-Procurement erfordert eine nahtlose Integration in vorhandene ERP-Systeme.
  • Management von Lieferantenbeziehungen: Die Pflege der Beziehung zu Lieferanten ist auch bei digitaler Abwicklung wichtig.

Zukunftstrends im E-Procurement

Die Zukunft des E-Procurements wird stark von technologischen Entwicklungen wie KI, Automatisierung und Blockchain-Technologie beeinflusst. Diese Technologien versprechen, die Effizienz weiter zu steigern und neue Möglichkeiten in der Beschaffung zu eröffnen.

Beispielsweise können generative KIs (wie ChatGPT) genutzt werde um Verträge und Anfragen beschleunigt zu erstellen. Auch die Erstellung von passenderen Mahntexten ist hiermit denkbar.

Blockchain Technologien sind seit Jahren ein Kandidat für die sichere Speicherung von kontinuierlich eintreffenden Zustandsdaten (wie z.B. Temperaturen in einem Kühlcontainer).

Fazit eProcurement

E-Procurement ist ein unverzichtbares Werkzeug für moderne Unternehmen, um im Wettbewerb bestehen zu können. Es bietet nicht nur Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen, sondern auch eine verbesserte Transparenz und Kontrolle über den gesamten Beschaffungsprozess.

Lucas

Als langjähriger Einkäufer und Einkaufscontroller hat Lucas fundierte Erfahrungen in der Optimierung und Digitalisierung von Einkaufsprozessen.